Dr. ​​Wyszomirski

Prof. Dr. ​​Kuse

Ketamintherapie gegen Depressionen

Dr. med. S. Wyszomirski &
Prof. Dr. med. E.-R. Kuse


Fachärzte für Anästhesie und spezielle Schmerztherapie

Bei Depressionen handelt es sich um eine Erkrankung, von der ca. 15% der Bevölkerung während ihres Lebens mindestens eine Episode erleben. Bei Frauen liegt der Anteil mit 20 bis 25% etwas höher als bei Männern. Leider zeigen Studien der letzten Jahre, dass depressive Erkrankungen weiter zunehmen.

Trotz vielfältiger medikamentöser Optionen gelten 20 bis 30% der Patienten als nicht oder unzureichend behandelbar – als therapieresistent. Für diese Patientengruppe stellt die Ketamintherapie eine neue Behandlungsmöglichkeit dar. Nach der aktuellen Literatur liegt der Behandlungserfolg bei vortherapierten Patienten bei rund 90%. 

Was ist Ketamin bzw. die Ketamintherapie?

Ketamin ist ein lang bewährtes Narkosemittel, das 1962 entdeckt wurde und seit 1970 zugelassen ist. Die ersten Behandlungen therapieresistenter Depressionen mit Ketamin erfolgten in den neunziger Jahren sporadisch, erst in den letzten Jahren wurde vermehrt dazu geforscht.

Wegen der Erfolge gerade bei den als therapieresistent gelten Patienten, vor allem aber wegen der sofort einsetzenden Wirkung bei suizidalen Patienten, nahm die Forschung in den letzten Jahren zu, so dass heute zahlreiche Studien vorliegen, die den Erfolg dieser Therapie bestätigt haben.

Bei dieser Therapie erhalten die Patienten nur einen Bruchteil der Ketaminmenge, die zu einer Narkose erforderlich wäre, intravenös verabreicht. Die Therapie wird ambulant, unter Überwachung durchgeführt.  

Dr. med. Sebastian Wyszomirski

Facharzt für Anästhesiologie und spezielle Schmerztherapie sowie Palliativmedizin

Dr. Wyszomirski studierte Medizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. 
Seine Facharztausbildung absolvierte er am Klinikum Hildesheim. Seine Ausbildung zum Schmerztherapeuten erfolgte an der Schmerzklinik im Klinikum Großburgwedel und am Klinikum in Hildesheim. Weiterhin hat er die Zusatzbezeichnungen „Palliativmedizin“, „spezielle Intensivtherapie“ und „Notfallmedizin“
In den letzten Jahren war Dr. Wysomirski der leitende Oberarzt der stationären multimodalen Schmerztherapie am Klinikum Salzgitter und dann Chefarzt der stationären multimodalen Schmerztherapie am Klinikum Bad Gandersheim.

Prof. Dr. med. E. - R. Kuse

Facharzt für Anästhesiologie und Spezielle Schmerztherapie

Prof. Kuse studierte an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Medical College Toledo, Ohio, USA.
Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seine Ausbildung zum Schmerztherapeuten durchlief er an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Klinikum Salzgitter. 
Ab Oktober 2005 war Prof. Kuse als Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie auch für die stationäre multimodale Schmerztherapie am Klinikum Salzgitter verantwortlich.

Ketamintherapie bei Depressionen

Informationen zur Behandlung von Depressionen mit Ketamin

Unter dem Titel Ketamin – Eine neue Option in der Behandlung der therapieresistenten Depression
 (DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0034-1398967 Fortschr Neurol Psychiatr 2015; 83: 91–97 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 0720-4299)

haben die Kollegen Köhler und Betzler  (Charité Berlin) 2015 einen Übersichtsartikel publiziert, der einen guten Überblick über den derzeitigen Wissenstand gibt. Danach stellt die unipolare Depression eine der häufigsten psychischen Erkrankungen dar, 15% der Bevölkerung erleiden während ihres Lebens wenigstens eine Episode dieser Erkrankung. Circa 20 - 30% der Patienten sind einer Therapie nicht zugänglich.

Die ersten kontrollierten Untersuchungen zur Wirksamkeit von Ketamin in der Behandlung der Depression wurden bereits im Jahr 2000 von Berman et al. durchgeführt. Es folgten zahlreiche weitere Studien, auch zur bipolaren Störung, die ebenso erfolgreich behandelt werden konnten. Die Rate der Behandlungserfolge lag bei allen Studien im Bereich 60-70%. Wurden zu Beginn die meisten Studien OHNE antidepressive Standardmedikation durchgeführt, folgten dann Studien mit antidepressiver Pharmakotherapie und zusätzlichen Ketamininfusionen (medikamentöse Standardtherapie plus sechs Infusionen innerhalb von 12 Tagen). Die Responserate lag initial bei 91% und nach vier Wochen noch bei 50%, so dass sich daraus die Schlussfolgerung ergab, dass es einer Erhaltungstherapie bedarf. Eine Vielzahl von Studien hat diese Ergebnisse bestätigt.

In den USA wurde deshalb ein Ketamin-Nasenspray auf dem Weg der beschleunigten Zulassung am 5. März 2019 zur Erhaltungstherapie bei Depressionen  von der FDA zugelassen.       

Literatur zur Ketamintherapie

1. Singh JB, Fedgchin M, Daly EJ, De Boer P, Cooper K, Lim P, u. a. A Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled, Dose-Frequency Study of Intravenous Ketamine in Patients With Treatment-Resistant Depression. Am J Psychiatry. 1. August 2016;173(8):816–26.

2. Zarate CA, Singh JB, Carlson PJ, Brutsche NE, Ameli R, Luckenbaugh DA, u. a. A randomized trial of an N-methyl-D-aspartate antagonist in treatment-resistant major depression. Arch Gen Psychiatry. August 2006;63(8):856–64.

3. Murrough JW, Iosifescu DV, Chang LC, Al Jurdi RK, Green CE, Perez AM, u. a. Antidepressant efficacy of ketamine in treatment-resistant major depression: a two-site randomized controlled trial. Am J Psychiatry. Oktober 2013;170(10):1134–42.

4. Doherty T, Wajs E, Melkote R, Miller J, Singh JB, Weber MA. Cardiac Safety of Esketamine Nasal Spray in Treatment-Resistant Depression: Results from the Clinical Development Program. CNS Drugs. März 2020;34(3):299–310.

5. Fedgchin M, Trivedi M, Daly EJ, Melkote R, Lane R, Lim P, u. a. Efficacy and Safety of Fixed-Dose Esketamine Nasal Spray Combined With a New Oral Antidepressant in Treatment-Resistant Depression: Results of a Randomized, Double-Blind, Active-Controlled Study (TRANSFORM-1). Int J Neuropsychopharmacol. 1. Oktober 2019;22(10):616–30.

6. Popova V, Daly EJ, Trivedi M, Cooper K, Lane R, Lim P, u. a. Efficacy and Safety of Flexibly Dosed Esketamine Nasal Spray Combined With a Newly Initiated Oral Antidepressant in Treatment-Resistant Depression: A Randomized Double-Blind Active-Controlled Study. Am J Psychiatry. 1. Juni 2019;176(6):428–38.

7. Singh JB, Fedgchin M, Daly E, Xi L, Melman C, De Bruecker G, u. a. Intravenous Esketamine in Adult Treatment-Resistant Depression: A Double-Blind, Double-Randomization, Placebo-Controlled Study. Biol Psychiatry. 15. September 2016;80(6):424–31.

8. Corriger A, Pickering G. Ketamine and depression: a narrative review. Drug Des Devel Ther. 2019;13:3051–67.

9. Blier P, Zigman D, Blier J. On the safety and benefits of repeated intravenous injections of ketamine for depression. Biol Psychiatry. 15. August 2012;72(4):e11-12.

10. Feifel D, Dadiomov D, C Lee K. Safety of Repeated Administration of Parenteral Ketamine for Depression. Pharm Basel Switz. 13. Juli 2020;13(7).  

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